„Ein ganz großer Gewinn“

14. Dez 2021

Sozialpädiatrisches Zentrum Konstanz erweitert das Angebot für Kinder und Jugendliche mit Epilepsie

Durch das Gewinnen der Epilepsie-Expertin Dr. Judith Kröll-Seger konnte das SPZ seine Expertise nochmals verstärken. Das freut Dr. Jens Teichler, Leitender Arzt des SPZ, und Geschäftsführer Rainer Ott. Bild: Jagode
Durch das Gewinnen der Epilepsie-Expertin Dr. Judith Kröll-Seger konnte das SPZ seine Expertise nochmals verstärken. Das freut Dr. Jens Teichler, Leitender Arzt des SPZ, und Geschäftsführer Rainer Ott. Bild: Jagode

(Konstanz). Es ist eines der größeren Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) in Deutschland: Das SPZ am Klinikum Konstanz versorgt knapp 4000 „Fälle“ im Jahr. Gemeint sind Kinder und Jugendliche, die Entwicklungsstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten aufweisen oder einer neurologischen Abklärung bedürfen. Sie kommen aus dem ganzen Landkreis Konstanz, aber auch aus sieben benachbarten Nachbarlandkreisen bis hin nach Waldshut, Rottweil oder Ravensburg.

Das wurde im Rahmen eines Pressegesprächs anlässlich des 30jährigen Bestehens des SPZ deutlich. Auch wenn in 2021 wegen Corona dieser runde Geburtstag nicht gefeiert werden konnte, im kommenden Jahr, so verspricht Rainer Ott, Geschäftsführer des GLKN und der Spitalstiftung zu der das SPZ noch gehört, im kommenden Jahr wird das Feiern nachgeholt.
Doch das SPZ feiert nicht nur Geburtstag, sondern auch die Erweiterung seines Spektrums, erklärt Dr. Jens Teichler, Leitender Arzt des SPZ Konstanz. Mit der Einstellung der Neuropädiaterin Dr. Judith Kröll-Seger konnte die Einrichtung seine Expertise für Epilepsie noch verstärken. Dr. Kröll (57) war zuletzt viele Jahre Leitende Ärztin eines großen Epilepsiezentrums für Kinder und Jugendliche in der Schweiz. Jetzt bringt sie ihre umfangreiche Expertise und langjährige Erfahrung in Konstanz ein – „für das SPZ und die Region ein ganz großer Gewinn“, freut sich Rainer Ott.

Ziel ist der weitere Ausbau des bereits vorhandenen Epilepsie-Schwerpunkts, denn der Bedarf ist da und der Einzugsbereich ist groß, erklärt Teichler im Gespräch. Das SPZ ist mittlerweile im Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz (GLKN) die zentrale Anlaufstelle für Kinder mit Epilepsie. Auch können die Patienten mit Epilepsie mittlerweile stationär in der benachbarten Kinderklinik mit betreut werden. Dadurch sei noch mehr möglich, so Teichler, der sich freut, damit wohnortnah eine Versorgungslücke schließen zu können. Die gute Vernetzung vor Ort sowie auch mit den großen Epilepsiezentren der Universitätsklinik Freiburg und Kehl-Kork sichert die durchgängige Behandlung und gleichbleibende Ansprechpartner.
Ein breit aufgestelltes, interdisziplinäres Team aus Ärzten, Therapeuten, Psychologen und Sozialarbeiter und MFA/MTA kümmert sich vor Ort umfassend um die Patienten. „Epilepsie ist ein Verbindungsfach“ erklärt Dr. Kröll, in die Behandlung und Betreuung sind viele Disziplinen eingebunden. Auch die Eltern müssen eng begleitet werden, denn die Anfälle sind in der Regel nicht vorhersehbar, auch die Eltern brauchen Schulung und Betreuung.

Epilepsie ist die häufigste chronische neurologische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter und betrifft mindestens eines von 200 Kindern. Nach dem ersten Anfall, der in der Regel einen medizinischen Notfall bedeutet, braucht es eine schnelle und gründliche Befunderhebung und Diagnosestellung. Für den Erfolg der Therapie sei es wichtig, frühzeitig zu erkennen, um welche Epilepsie es sich handelt, erklärt Kröll, da es viele verschieden Ursachen und Formen gibt. Die Behandlung der Anfälle ist mitunter sehr zeitaufwändig. Für die korrekte Diagnosestellung und Einleitung der richtigen Behandlung ist eine umfangreiche Expertise notwendig. Denn bei der Behandlung geht es immer auch um die Entwicklungsperspektive des Kindes, nicht jede Epilepsie-Form wächst sich im späteren Lebensalter aus. Eine umfassende psychosoziale Begleitung der Familie in Verbindung mit einem qualifizierten und erfahrenen interdisziplinären Team ist daher unabdingbar.

Mehr zum SPZ unter www.spz-konstanz.de

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