Zentrale Notaufnahme bereit für die Zukunft

05. Nov 2020

Singener Klinikum auf dem Weg zur umfassenden Notfallversorgung

(Singen). Die Zentrale Notaufnahme (ZNA) des Klinikums Singen ist jetzt im ärztlichen Bereich eine eigenständige Abteilung. Damit ist ein weiterer Schritt in der Erfüllung der Vorgaben des Gesetzgebers geschafft, informiert Dr. Volker Steinecke, seit 1. Januar 2019 Chefarzt der ZNA. Gemeinsam mit Oberärztin Stefanie Bentele hat er in diesen Tagen bei der Bezirksärztekammer Südbaden erfolgreich die Prüfung zur Erlangung der Bezeichnung „Klinische Akut- und Notfallmedizin“ abgelegt, die es erst seit diesem Sommer offiziell gibt. Bentele war übrigens die erste Frau im Kammerbezirk, die diese Prüfung erfolgreich bestanden hat.

Die Zentrale Notaufnahme des Klinikums Singen ist formal nun auch berechtigt, die Weiterbildung für die Zusatzbezeichnung „Klinische Akut- und Notfallmedizin“ für Ärzte anzubieten. Jetzt fehlen nur noch die baulichen Voraussetzungen dafür. Im kommenden Jahr soll im Bereich der ZNA umgebaut werden; eine Kurzliegerstation, die sogenannte Decision Unit, wird mit zehn Betten realisiert. Hier können dann Patienten kurzzeitig stationär überwacht werden, bis klar ist, ob sie stationär im Haus aufgenommen werden müssen oder wieder nach Hause können.

Hintergrund der Aktivitäten in der ZNA Klinikum Singen sind neue Regelungen. Der Gesetzgeber hat eine gestufte Notfallversorgung vorgegeben, die alle Krankenhäuser betrifft. Vorgesehen ist ein dreistufiges System, bestehend aus Basisnotfallversorgung, Erweiterte Notfallversorgung und Umfassende Notfallversorgung. Zu jeder Stufe gibt es klare Vorgaben (Strukturmerkmale), die es zu erfüllen gilt sowohl in der medizinisch-technischen Ausstattung als auch in der personellen Ausstattung – wie beispielsweise ein eigener Chefarzt für die ZNA oder technische Erfordernissen wie das Vorhandensein von Schockraum und MRT, Ausstattung für Schlaganfalldiagnostik oder Hubschrauberlandeplatz. Das Klinikum Singen ist ein Haus der Zentralversorgung und regionales Traumazentrum. Die Voraussetzungen für die Einstufung als Erweiterte Notfallversorgung sind gegeben. Für die Stufe III – „umfassende Notfallversorgung“ - fehlt nur noch die Decision unit. Die Vergütung richtet sich letztlich nach der Einstufung - je mehr Vorgaben erfüllt sind, desto besser auch die finanzielle Ausstattung.

In der ZNA Singen werden jährlich rund 30.000 Notfallpatienten versorgt, Tendenz steigend. Von den neuen und verbesserten Strukturen werden in Zukunft auch die Patienten profitieren, verspricht Steinecke – durch verbesserte Abläufe und schnelleres Erkennen, wer wirklich ein Fall für die Notaufnahme oder eigentlich ein Fall für den Hausarzt ist.

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