20. Aug 2025
Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Wöhler-Gymnasiums verschenken Trostspender für Frühchen
(Singen) Wenn Frühchen auf die Welt kommen, ist das mit vielen medizinischen Herausforderungen verbunden. Umso wichtiger sind Geborgenheit und Nähe in diesen ersten, sensiblen Tagen. Genau dafür haben Schülerinnen und Schüler der sechsten Klasse des Friedrich-Wöhler-Gymnasiums in Singen jetzt bunte Helfer gehäkelt: Mit viel Liebe und Kreativität entstanden kleine Oktopusse mit fröhlichen Gesichtern, die an die Neonatologie des Hegau-Bodensee-Klinikums (HBK) gespendet wurden.
Begleitet von den Lehrerinnen Julia Kaiser und Katharina Kühnle übergaben die Kinder ihre Werke an Christine Treutmann (stellvertretende Stationsleitung der Kinderintensivstation), Oberärztin Dr. med. Friederike Eilbracht und Nadja Banders (Bereichsleitung Pflegedienst).
Kuscheln, klammern, beruhigen: Warum Oktopusse Frühchen guttun
Was auf den ersten Blick wie ein liebevoll gestaltetes Kuscheltier aussieht,
ist aber noch mehr. Die Oktopusse erfüllen in der Versorgung von Frühgeborenen
einen besonderen Zweck: Die gehäkelten Tentakel erinnern die Babys an die
Nabelschnur im Mutterleib. Sie bieten Halt, beruhigen und fördern so das
Sicherheitsgefühl der Kleinsten. Gleichzeitig helfen sie, dass sich die
Frühchen weniger an medizinischen Schläuchen oder Kabeln festhalten – ein
Vorteil, der auch dem Pflegepersonal zugutekommt.
„Die
kleinen Patientinnen und Patienten machen mit ihrer Familie eine
herausfordernde Zeit durch", erklärt Oberärztin Dr. Eilbracht. "Solche
Gesten schaffen einen positiven Moment – und helfen so den Frühgeborenen, den
Familien und auch unserem Team."
Die Neonatologie des HBK Singen ist Teil des dortigen Perinatalzentrums Level 1 – der höchsten Versorgungsstufe für Früh- und Neugeborene. Hier werden auch extrem kleine Frühgeborene und schwerkranke Babys medizinisch versorgt, rund um die Uhr betreut und mit viel Zuwendung gepflegt. Dass sich junge Menschen aus der Region hier so engagiert einbringen, freut das gesamte Team: "Man spürt in jedem einzelnen Oktopus, wie viel Herz in dieses Projekt geflossen ist“, sagt Christine Treutmann. „Für unsere Frühgeborenen sind diese kleinen Figuren echte Trostspender – und für uns alle ein Zeichen liebevoller Unterstützung aus der Region."
Ein Schulprojekt, das verbindet
Die Häkelaktion war Teil der Projektwochen des Friedrich-Wöhler-Gymnasiums. Das Ergebnis sind individuell gestaltete Oktopusse mit bunten Farben, lustigen Gesichtern und einzigartigem Charakter. "Diese Spende zeigt, wie Kinder anderen Kindern helfen können – auch wenn sie sich nie begegnen", so Nadja Banders. „Es ist ein wunderbares Zeichen von Mitgefühl und Solidarität.“
Eine Familie auf der Neonatologie war von der Spende sehr angetan. So kam es, dass die Schülerinnen und Schüler einen der kleinen Patienten treffen und die Wirkung der Oktopusse erleben konnten: Das Baby klammerte sich an die Tentakeln – ein bewegender Moment, der zeigte, wie schnell diese kleinen Trostspender wirken.
Quelle: Stabsstelle Marketing/Unternehmenskommunikation.