Klinikum Konstanz: Damit es Menschen mit Beatmung in Zukunft besser geht

04. Aug 2022

Großes Forschungsprojekt geht in die Verlängerung

PD Dr. med. Stephan Walterspacher, Geschäftsführender Oberarzt der II. Medizinischen Klinik und Leiter des Studienzentrums der Inneren Medizin am Klinikum Konstanz. Bild: GLKN.
PD Dr. med. Stephan Walterspacher, Geschäftsführender Oberarzt der II. Medizinischen Klinik und Leiter des Studienzentrums der Inneren Medizin am Klinikum Konstanz. Bild: GLKN.

Ein großes Förderprojekt zur Versorgungsforschung von außerklinisch beatmeten Patienten, das am Klinikum Konstanz mit initiiert wurde, und über vier Jahre läuft, geht in die Verlängerung, berichtet PD Dr. med. Stephan Walterspacher, Geschäftsführender Oberarzt der II. Medizinischen Klinik und Leiter des Studienzentrums der Inneren Medizin am Klinikum Konstanz. Hintergrund der Studie: Die Zahl der Patienten mit chronischen Einschränkungen der Atemfunktion, die im häuslichen Umfeld beatmet werden, nimmt in Deutschland stetig zu (= außerklinischen Beatmung). Die randomisierte, kontrollierte Studie¹ namens OCONIV untersucht die Versorgung von Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) mit Heimbeatmung. Bislang schreiben die Leitlinien immer eine stationäre Kontrolle dieser Therapie mit nächtlicher Überprüfung der Beatmung vor; im Rahmen der Studie wird nun die ambulante Kontrolle im Vergleich zur stationären Kontrolle im Hinblick auf gesundheitsbezogene Lebensqualität, klinische Stabilität, Akut-Verschlechterung und Krankenhausaufnahmen untersucht.

Die Studie wird vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gefördert. Der G-BA misst ihr eine große Bedeutung zu, denn im besten Fall kann sie den Grundstein für eine bessere Betreuung außerklinisch beatmeter Patienten im häuslichen Umfeld legen und künftigen Versorgungsengpässen entgegenwirken. Das Projekt soll außerdem dazu beitragen, die ambulante und die stationäre Behandlung bei den schwer kranken Patienten besser miteinander zu verzahnen.

Weil infolge der Corona-Pandemie nur in eingeschränktem Umfang Patienten für die Studie rekrutiert werden konnten, verlängert der GBA die finanzielle Förderung um zehn Monate. Das bedeutet für das Klinikum Konstanz, dass die Fördermittel für die Finanzierung von drei studienbezogenen Stellen (StudyNurse, Atmungstherapeut, Studienärztin) erhalten bleiben, freut sich Dr. Walterspacher.

Die OCONIV-Studie wird als sogenannte zwei-Center Studie federführend von PD Dr. Sarah Schwarz von den städtischen Kliniken Köln-Merheim und PD Dr. Walterspacher vom Klinikum Konstanz durchgeführt. Neu hinzugenommen wurde kürzlich auch die Lungenfachklinik in Wangen.

PD Dr. Stephan Walterspacher erklärt: „Ich freue mich sehr, dass wir diese Studie hier am Standort Konstanz durchführen können. Dies wäre ohne die herausragende Arbeit der Kolleg:innen im Studienzentrum, Atmungstherapeuten und Studienärzte nicht möglich. Ich danke ausdrücklich allen Mitarbeiter:innen für ihre herausragende Arbeit und Beitrag am Gelingen dieser Studie“.

Quelle: Stabsstelle Marketing/Unternehmenskommunikation.

¹ Die randomisierte kontrollierte Studie ist die hochwertigste Form einer klinischen Studie, um den Effekt einer Behandlung auf ein definiertes Ereignis, z.B. Heilungsraten, aber auch Nebenwirkungen, Komplikationen oder Todesfälle, zu untersuchen.

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