Die Schmerzklinik am Klinikum Konstanz nimmt als hochspezialisierte Einrichtung in der Region die interdisziplinäre Versorgung chronisch schmerzkranker Patienten bei allen Krankheitsbildern mit modernsten medizinischen Methoden und auch klassischen Heilweisen nach ganzheitlichen Gesichtspunkten in ambulanter und stationärer Form wahr. Es besteht eine kontinuierliche schmerztherapeutische Versorgung: täglich 24 Stunden.
Das Schmerzzentrum umfasst einen stationären Bereich für chronische Schmerzpatienten mit 6 Betten, eine Ambulanz und einen tagesklinischen Bereich
mit 4 Betten. Darüber hinaus werden schmerzkranke Patienten in allen anderen Abteilungen des Klinikums mitbehandelt. Auch besteht, insbesondere für Patienten
nach Operationen, in enger Kooperation mit der Anästhesie-Klinik ein 24 Std.-Akutschmerzdienst.
Die Schmerzklinik pflegt die enge Zusammenarbeit mit Ärzten aller schmerzmedizinisch relevanten Fachgebiete, inkl. Psychologen, Psychotherapeuten und Physiotherapeuten.
Chronischer Schmerz - ein komplexes Geschehen aus biologisch-medizinischen und psychologischen und sozialen Störungen
Als wichtige Merkmale gelten eine Schmerzdauer von über 6 Monaten, hohe Schmerzintensität, Entwicklung von persistierenden (Dauer-) Schmerzen, relevanten Funktionseinschränkungen und multilokulären Schmerzen. 63 % der Patienten leiden an Schmerzen bei 2 und/oder mehr Körperregionen. Chronischer Schmerz führt zu erheblichen psychosozialen Konsequenzen für die Betroffenen.
In Deutschland leiden ca. 8 Mio. Menschen, in Baden-Württemberg ca.
1.0 Mio. unter relevanten chronischen Schmerzen. Pro Jahr werden
beispielsweise 165 Mio. Arbeitsunfähigkeitstage allein durch
Rückenbeschwer- den verursacht, damit verbunden entstehen ca. 25
Milliarden Euro Folgekosten pro Jahr. Alarmierend ist, dass fast 10 %
aller Schüler bis zum 15. Lebensjahr an behandlungsbedürftigen
Kopfschmerzen leiden (Stress scheint ein Hauptauslöser für kindliche
Kopfschmerzen zu sein).
Das Krankheitsbild Chronischer Schmerz besitzt eine große
gesundheitspolitische Bedeutung mit enormen sozialmedizinischen und
ökonomischen Folgen für das Gesundheitswesen.
Der
chronische Schmerz stellt somit eine schwierige Herausforderung für den
behandelnden Arzt dar und erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen
den medizinischen Fachrichtungen als auch zwischen dem ambulanten und
stationären medizinischen Versorgungssystem. Diagnostik und Therapie
müssen nach einem ganzheitlichen Prinzip ausgerichtet sein und neben
organmedizinischen auch psychologische und soziale Faktoren
berücksichtigen.