Niedergelassene Ärzte eröffnen ab dem 1. April Notfallpraxis am Hegau-Bodensee-Klinikum Singen

26. Mär 2014

Gemeinsame Pressemitteilung der Kassenärztlichenvereinigung Baden-Württemberg und des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz

Auf dem Bild, das in einem der beiden Untersuchungsräume entstanden ist, sind zu sehen (v.l.n.r.) Oberarzt Dr. Thomas Münkle (Leiter der Internistischen Notfallambulanz Klinikum Singen), Dr. Johannes Fechner (stellv. Vorstandsvorsitzender der KVBW), Dr. Birgit Kloos (Kreis- und Notfallpraxisbeauftragte der KVBW) und Prof Frank Hinder, Ärztlicher Direktor des Hegau-Bodensee-Klinikums. Bild: aj
Auf dem Bild, das in einem der beiden Untersuchungsräume entstanden ist, sind zu sehen (v.l.n.r.) Oberarzt Dr. Thomas Münkle (Leiter der Internistischen Notfallambulanz Klinikum Singen), Dr. Johannes Fechner (stellv. Vorstandsvorsitzender der KVBW), Dr. Birgit Kloos (Kreis- und Notfallpraxisbeauftragte der KVBW) und Prof Frank Hinder, Ärztlicher Direktor des Hegau-Bodensee-Klinikums. Bild: aj

(Singen). Im Dienstbereich Singen, der von Gailingen bis Stockach und von Tengen bis Steißlingen und Bodman-Ludwigshafen reicht, wird der ärztliche Bereitschaftsdienst ab dem 1. April 2014 neu strukturiert. Die niedergelassenen Ärzte sind künftig im Bereitschaftsdienst nicht mehr in ihren eigenen Arztpraxen, sondern an der neu eröffneten zentralen Notallpraxis am Hegau-Bodensee-Klinikum in Singen tätig. Diese befindet sich im Erdgeschoss im Hauptgebäude.
Die Praxis ist von Montag bis Freitag von 19 bis 22 Uhr und Samstag, Sonn- und Feiertag von 9 bis 22 Uhr geöffnet. Akut erkrankte Patienten können zu den Öffnungszeiten ohne vorherige telefonische Anmeldung in die Notfallpraxis kommen.

Neben den Ärzten in der Notfallpraxis sind weitere Ärzte im Fahrdienst unterwegs. Sie besuchen die Patienten, die aus medizinischen Gründen nicht in die Notfallpraxis kommen können. Telefonisch ist der Bereitschaftsdienst unter der Rufnummer 01805 19292 350 zu erreichen (14 Cent/Minute aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen). Die Leitstelle des Deutschen Roten Kreuzes nimmt die Anrufe entgegen und vermittelt Kontakt zum diensthabenden Arzt.

„Es wird immer schwieriger, Nachfolger für Arztpraxen im ländlichen Raum zu finden, unter anderem wegen der hohen Belastung im Bereitschaftsdienst. Die KVBW fasst deshalb die Dienstbereiche zu größeren Einheiten zusammen. Dadurch sinkt die Dienstfrequenz für den einzelnen Arzt und es steigt die Chance, junge Ärzte für die Niederlassung zu gewinnen“, so der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KVBW, Dr. Johannes Fechner zu den Hintergründen der Reform. „Die rund 200 niedergelassenen Ärzte im Dienstbereich Singen teilen sich ab dem 1. April 2014 die Bereitschaftsdienste. Dadurch können die Dienste gleichmäßiger verteilt werden“, erklärt die Kreisbeauftragte für den Notfalldienst, Birgit Kloos.

„Die künftige Kooperation der niedergelassenen Ärzte in der Notfallpraxis mit den Ärzten der Notfallambulanz im Klinikum nützt vor allem den Patienten“, betont Landrat Frank Hämmerle. „Die Suche nach der Praxis des diensthabenden Arztes entfällt und im Bedarfsfall kann der Patient der Notfallpraxis ohne zusätzlichen Weg stationär aufgenommen werden.“

Positiv bewertet auch Peter Fischer, Geschäftsführer des Hegau-Bodensee-Klinikums die neue Struktur: „Patienten mit leichten Erkrankungen, die ambulant behandelt werden können, werden künftig in der Notfallpraxis versorgt; das entlastet die Notfallambulanz des Klinikums.“ Das Krankenhaus stellt Räume für die Notfallpraxis zur Verfügung und ermöglicht die Nutzung der Infrastruktur wie Labor oder Röntgen. Prof. Frank Hinder, Ärztlicher Direktor des Hegau-Bodensee-Klinikums, und Dr. Thomas Münkle, Leiter der internistischen Notfallambulanz am Singener Klinikum, sehen in der Notfallpraxis der niedergelassenen Ärzten am Singener Krankenhaus eine Win-Win-Situation von der nicht nur der Patient, sondern auch die niedergelassenen Ärzte und die Krankenhausärzte profitieren.

Für die Versorgung der Patienten außerhalb der Sprechstunden bildet die KVBW in Baden-Württemberg ein flächendeckendes Netz von rund 100 Notfallpraxen. Die Bürger können frei wählen, welche Notfallpraxis sie in ihrer Umgebung in Anspruch nehmen wollen. Die Erfahrungen mit den 90 bereits bestehenden Notfallpraxen in Baden-Württemberg sind durchweg positiv.

Der ärztliche Bereitschaftsdienst ist nicht zu verwechseln mit dem Rettungsdienst/Notarzt, der in lebensbedrohlichen Fällen Hilfe leistet und unter der Notrufnummer 112 zu erreichen ist.

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