Krankenpflege im deutsch-türkischen Vergleich

13. Mär 2014

Junge angehende Krankenpfleger aus der Hafenstadt Gallipoli auf Informationsbesuch in Singen

 Bildtext: Auf Informationsreise weilte eine Gruppe junger türkischer Auszubildender in der Gesundheits- und Krankenpflege im Hegau-Bodensee-Klinikum Singen. Bild: aj

Bildtext: Auf Informationsreise weilte eine Gruppe junger türkischer Auszubildender in der Gesundheits- und Krankenpflege im Hegau-Bodensee-Klinikum Singen. Bild: aj

(Singen). Wie funktioniert die Ausbildung zum Krankenpfleger in Deutschland? Dieser Frage ging eine zwölfköpfige Schülergruppe aus der Hafenstadt Gallipoli, einer Stadt mit rund 45000 Einwohnern im Nordwesten der Türkei, nach. Die jungen Männer und Frauen im Alter von 16 bis 18 Jahren absolvieren in ihrer Heimatstadt an einer Berufsschule für Gesundheitsberufe im dritten und vierten Ausbildungsjahr eine Ausbildung zur Krankenschwester bzw. zum Krankenpfleger. Gemeinsam mit zwei Lehrkräften und einem Dolmetscher waren sie zwei Wochen lang in der erweiterten Bodenseeregion unterwegs und besuchten dabei auch das Hegau-Bodensee-Klinikum Singen mit seinem Bildungszentrum für Gesundheitsberufe (BZG).

Hier erfuhren die jungen Leute alles über die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten am Hegau-Bodensee-Klinikum, das reicht von der klassischen Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger über die neuen Ausbildungsberufe wie Operationstechnischer Assistent oder Intensivpflegefachkraft bis zur Ausbildung als Anästhesietechnischer Assistent. Während alle diese Ausbildungsgänge drei Jahre dauern, dauert die Ausbildung in der Türkei vier Jahre. Dafür dauert der Weg zur mittleren Reife in der Türkei ein Jahr weniger als im deutschen Bildungssystem. Gestaunt haben die türkischen Besucher, als sie von den Vertretern der Pflegedirektion sowie von leitenden Angestellten aus den verschiedenen Pflegebereichen des Klinikums erfuhren, dass die Auszubildenden in Deutschland ein ordentliches Lehrlingsgehalt bekommen. In der Türkei ist dies nicht üblich. Auch das Anfangsgehalt einer Pflegekraft, die vielen Möglichkeiten zur Teilzeitbeschäftigung in der Pflege und die Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung ließ die jungen Besucher aufhorchen.

Ihr Besuch wurde über das Förderprogramm Erasmus+ finanziert und vom dem Weiterbildungsanbieter wbs, der auch in Konstanz eine Niederlassung hat, organisiert. Die Teilnahme an diesem Förderprogramm ist für die jungen Türken freiwillig, sie sollen dabei nicht nur fachlichen Input mit auf den Weg bekommen, sondern sich auch ein Bild über das Lernen und Leben in Deutschland machen können.

Bei ihrem Besuch im BZG und im Klinikum Singen standen die stellvertretende Pflegedirektorin Martina Feldhaus und Abteilungsleiterin Eva-Maria Ritzmann sowie Holger Rheiner (Stationsleitung Intensiv) und Carina Dreher (stellv. Stationsleiterin der Frühgeborenenintensiv) Rede und Antwort. Damit die Verständigung der türkischen Besucher mit den Mitarbeitern des Klinikums auch funktionierte, dafür sorgte die Gesundheits- und Krankenpflegerin Dilek Kocaman von der IMC. Nach den theoretischen Informationen folgte ein Besuch in der Kinderklinik oder wahlweise der Notfallambulanz.

Info: Wer sich für die Ausbildungsmöglichkeiten im Pflegebereich am Hegau-Bodensee-Klinikum interessiert, kann sich informieren unter http://www.glkn.de/glkn/wir-ueber-uns/verbundweite-bereiche/bildungszentren/bzg-singen.php. Die Ausbildungen beginnen am 1. April und am 1. Oktober jeden Jahres.

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