Für eine faire Krankenhausfinanzierung

03. Sep 2013

Gesundheitsverbund: Gemeinsame Kundgebung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer will aufrütteln

(Kreis Konstanz). Die gemeinsame Fahrradsternfahrt des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz (GLKN) und von verdi, also von Arbeitgeber und Arbeitnehmer, war ein voller Erfolg. Rund 130 Beschäftigte, darunter auch die beiden GLKN-Geschäftsführer Peter Fischer und Rainer Ott, nahmen am Montagnachmittag an der Abschlusskundgebung vor dem Radolfzeller Krankenhaus teil. Gekommen waren per Fahrrad Mitarbeiter aus den Krankenhäusern Singen, Stühlingen, Engen, Radolfzell, Konstanz, vom Hegau-Jugendwerk Gailingen sowie vom ZfP Reichenau, von den Schmiederkliniken Allensbach und sogar vom Klinikum Tuttlingen. Auch die beiden Geschäftsführer waren im Fahrradtross aus Konstanz und Singen mitgeradelt.


Geschäftsführer Peter Fischer forderte in seiner Rede eine bessere finanzielle Ausstattung der Krankenhäuser, die Lage sei „desolat“. Der Zuwachs an Erträgen sei deutlich geringer als der Kostenanstieg. Mehrleistungen, um mehr Erträge zu generieren, seien nicht unbegrenzt möglich. „Wir im Gesundheitsverbund sind an der Leistungsgrenze, mehr geht nicht“, machte Fischer deutlich. Er forderte mehr Geld für die Pflege. „Krankenhäuser brauchen Pflege und Pflegequalität hat ihren Preis“.


ver.di Bezirksgeschäftsführerin Margrit Zepf betonte, ver.di mache bewusst im Bundestagswahlkampf Druck für eine bundesweite gesetzliche Personalbemessung in den Krankenhäusern. In deutschen Krankenhäusern fehlten 162.000 Pflegekräfte, so Zepf, 60 Prozent aller Krankenhäuser in Baden-Württemberg würden keine schwarze Zahlen schreiben. Das liege nicht an dem Versagen einzelner Krankenhausleitungen, sondern sei einstrukturelles Problem. Die Gesundheitspolitik sei „krank“, erklärte Zepf weiter. Sie forderte ebenso wie GLKN-Geschäftsführer Peter Fischer eine faire Krankenhausfinanzierung.


Lisa Knück, Pflegeschülerin im ersten Ausbildungsjahr, und Pia Bellmann, schilderten ihre tägliche Arbeitssituation aus Sicht der Betroffenen schilderten. Knück bedauerte, dass nur noch „Zeit für das Nötigste“ sei, aus Zeitnot werde Pflege immer unpersönlicher. Sie forderte eine bessere Anerkennung des Pflegeberufs in der Gesellschaft. Der Betriebsratvorsitzende des Radolfzeller Krankenhauses fasste die Veranstaltung wie folgt zusammen: „Der Deckel muss weg, der Druck muss raus“.

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