Nach der Krankheit geht es weiter

15. Mär 2012

Reha-Netz JuKiE geht an den Start: Hegau-Jugendwerk wichtiger Baustein

(Gailingen). Der Krebsverband Baden-Württemberg e.V. hat am 13. März im Hegau-Jugendwerk Gailingen das neue Reha-Netz „JuKiE“ vorgestellt. Mit dem Reha-Netz „JuKiE“ stellt der Krebsverband ein Projekt vor, dass Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit schweren körperlichen Erkrankungen in einer beruflich-medizinsichen Orientierungsphase die Möglichkeit gibt, sich für die Zukunft in Schule, Studium oder Beruf neu zu orientieren und weiterzuentwickeln.

Als Projektpartner sind im Netzwerk beteiligt das Hegau-Jugendwerk in Gailingen, die
familienorientierten Einrichtungen Rehabilitationsklinik Katharinenhöhe in Schönwald sowie die Nachsorgeklinik Tannheim ebenso wie die Rehabilitationsklinik am Kurpark, Bad Kissingen.

„Krebskranke Jugendliche und junge Erwachsene brauchen unsere besondere Unterstützung. Es gibt zwar enorme Heilungserfolge, aber neben den Erfolgen der medizinischen Behandlung ist die Weiterbetreuung, die schulische Entwicklung und berufliche Zukunft der Jugendlichen eine ebenso große Herausforderung.“ so beschreibt Hubert Seiter, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Krebsverbandes und Vater des Projktes die Ziele, der sich der Krebsverband Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Hegau-Jugendwerk in Gailingen, den Rehabilitationskliniken Katharinenhöhe in Schönwald, Tannheim bei Villingen-Schwenningen und der Kurpark-Klinik in Bad Kissingen in den kommenden Jahren in einem ambitionierten Projekt stellen will.

„Ein Projekt, das an einer für die einzelne junge Person entscheidenden Schnittstelle ansetzt.“ ist Prof. Aulitzky, Vorsitzender des Krebsverbandes Baden-Württemberg überzeugt. „In der Behandlung krebskranker Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsener hat die Medizin in den letzten 20 Jahren außergewöhnliche Erfolge erzielt. Acht von zehn betroffene Kindern und Jugendlichen können inzwischen geheilt werden oder haben eine große Chance, lange Zeit mit der Krankheit zu überleben. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass eine erfolgreiche Krebstherapie in der Regel körperliche und seelische Folge- bzw. Bewältigungsprobleme hinterlässt. Ohne qualifizierte Nachbetreuung und Unterstützung bleiben die Erfolge der Akutmedizin häufig nur Stückwerk. Vergleichbares gilt für chronisch schwer herzkranke Kinder und Jugendliche ebenso wie an Mukoviszidose Erkrankte.“

In den letzten Jahren haben sich einige wenige Rehabilitationskliniken sehr konsequent auf die Therapie dieser schwer- und chronischkranken Patienten und ihrer Familien spezialisiert. Mit der Forschungsinitiative und im Verbund mit den renommierten Einrichtungen will der Krebsverband diese Ansätze ausbauen und beschreitet damit neue Wege in der Rehabilitation, die bereits über die Grenzen unseres Bundeslandes Beachtung finden: Nach oft sehr langen Behandlungszeiten bestehen große Defizite schulischer und/oder beruflicher Art. Zwar werden in der medizinischen Rehabilitation schulische Probleme aufgegriffen, körperliche, geistige und psychische Folgeprobleme machen allerdings sehr häufig bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine neue oder modifizierte schulische bzw. berufliche Neuorientierung erforderlich. Erste Schätzungen gehen von bis zu 300 Jugendlichen und Jungen Erwachsenen allein in Baden-Württemberg aus. Diese Jugendlichen muss man erkennen, sorgfältig ihre Probleme erfassen und die Leistungsfähigkeit testen und erproben. Gerade die innovative Zusammenarbeit der Einrichtungen soll in dieser schulisch/berufliche Orientierungsphase die Jugendlichen unterstützen.

Das Reha-Netz „JuKiE“ hat sich zum Ziel gesetzt, eine Verbesserung der Chancen zur Wiedereingliederung und die Erleichterung einer nachhaltigen Integration der betroffenen Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Schule, Studium, Beruf und Gesellschaft zu erreichen.

Das in dieser Form bundesweit einmalige Pilotprojekt startete Anfang 2012 und wird zwei  Jahre dauern. Erklärtes Ziel aller Beteiligten ist die Fortsetzung und Regelfinanzierung auch über den Projektzeitraum hinaus.

Die Partner: www.hegau-jugendwerk.de; www.katharinenhoehe.de; www.rehaklinik-am-kurpark.de und www.tannheim.de

(Quelle: Krebsverband Baden-Württemberg e.V, Stuttgart)

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