Hohe Auszeichnung für die Krebsmedizin in Singen

08. Mär 2012

HBH: Singen wird als „Onkologisches Zentrum“ anerkannt

(Singen). Für die Singener ist es ein toller Erfolg und der Lohn langjähriger Arbeit und Mühen: Nach einem aufwändigen Prüfverfahren wird das Krebszentrum Hegau-Bodensee von den Fachexperten für die Auszeichnung als Onkologisches Zentrum empfohlen. Bundesweit gibt es nur 37 vergleichbare Einrichtungen dieser Art, im Landkreis Konstanz ist es zudem die erste. Etwas Vergleichbares gibt es im Umkreis von 80 Kilometern nicht, berichtet PD Dr. Jan Harder, Chefarzt und Leiter des Onkologischen Zentrums stolz. Mit der erfolgreichen Prüfung wurde der Krebsmedizin am Hegau-Bodensee-Klinikum Singen in Kooperation mit ihren niedergelassenen Partnern, der Strahlentherapiepraxis Gemeinschaftspraxis Lutterbach und der Onkologischen Schwerpunktpraxis Banhardt und Fietz, eine hohe Versorgungsqualität von Krebspatienten nach den aktuellen Vorgaben der Fachgesellschaften bescheinigt.


Bis es soweit war haben am 5. und 6. März zwei Tage lang 18 Experten der Zertifizierungsgesellschaft Onkozert, die im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft prüft, sowie vom Krebsverband Baden-Württemberg in beinahe 60 Audits die Organkrebszentren am Hegau-Bodensee-Klinikum Singen sowie die übergeordnete Struktur auf Herz und Nieren geprüft. In Zusammenarbeit von Klinikum und niedergelassenen Ärzten gibt es in Singen bereits von der Deutschen Krebsgesellschaft anerkannte Zentren für die Behandlung von Brustkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs. Für das Prostatakarzinomzentrum war es die erste Rezertifizierung, für das Brustkrebs- und Darmkrebszentrum waren es die sogenannten Überwachungsaudits und für das Onkologische Zentrum als übergeordnete Struktur war es die erste große Prüfung dieser Art. Kaum etwas hatten die Prüfer am Ende der zwei anstrengenden Tage zu beanstanden, sie gaben Empfehlungen zur Weiterentwicklung, welche Harder als „wertvolle Hinweise“ versteht, sie sparten aber auch nicht mit Lob für die Struktur des Netzwerks und die vorbildliche interdisziplinäre Zusammenarbeit, für die hohe medizinische Versorgungsqualität, das hohe Engagement aller Beteiligten und die – so wörtlich – „tolle Atmosphäre“, die die Prüfer angetroffen hatten. Einen großen Anteil am Erfolg hat die Koordinatorin des Krebszentrums Silke Asal, ihre Vorbereitung und Organisation wurde mehrfach ausdrücklich gelobt.


Dass die Anforderungen hinsichtlich Fallzahlen, Ausstattung an Fachkräften, Ausbildungsstand der Fachkräfte, interdisziplinäre Zusammenarbeit, medizintechnische Ausstattung, Struktur, Abläufe, Organisation und Dokumentation sowie der durchgeführten Tumorkonferenzen als Herzstück der Krebsmedizin sehr hoch sind, zeigt auch die Tatsache, dass die Rezertifizierung des Onkologischen Schwerpunkt Konstanz-Singen auf Anhieb nicht geglückt ist. Sie hätte zeitgleich mit der Zertifizierung der Singener Organkrebszentren und dem Singener Onkologischen Zentrum stattfinden sollen. Um die Reevaluation in einem halben Jahr zu bestehen, muss am Standort Konstanz noch nachgearbeitet und die Zusammenarbeit zwischen beiden Standorten verbessert werden. So gab HBH-Geschäftsführer Peter Fischer im Abschlussgespräch am späten Dienstagnachmittag auch im Hinblick auf die Holding seiner Hoffnung Ausdruck, dass Konstanz und Singen zusammen wachsen mögen.



Hintergrundsinformation
Organkrebszentren sowie ein Onkologisches Zentrum müssen die hohen Anforderungen der Deutschen Krebsgesellschaft erfüllen. Ein Onkologisches Zentrum kann nur eine Klinik zur Zertifizierung anmelden, die mindestens zwei Organkrebszentren hat, in Singen gibt es drei Organskrebszentren für Brust-, Darm- und Prostatakrebs. Diese wurden nun um die Module Lymphome, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Magenkrebs, Nierenkrebs und Unterleibstumore erweitert.
Der Onkologische Schwerpunkt Konstanz-Singen
besteht auf Initiative des Landes Baden-Württemberg seit 1989. Ziel des Landes war es, Versorgungsschwerpunkte zu bilden, die aufgrund der Fallzahlen damals nur gemeinsam erreicht werden konnten. Überwacht werden die OSP vom Krebsverband Baden-Württemberg.

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