Die Versorgung der Schwangeren geht weiter

23. Feb 2010

HBK Stühlingen: Interview der Fördervereins-Vorsitzenden Andrea Schwaderlapp mit Chefarzt Dr. Wolfram Lucke

(Stühlingen). Zum 1. Juli wird die Geburtshilfeabteilung am Hegau-Bodensee-Klinikum Stühlingen geschlossen. Doch das bedeutet nicht, dass Patientinnen und werdende Mütter in der Raumschaft Stühlingen nun ohne Ansprechpartner und (gynäkologische) medizinische Versorgung dastehen. Für sie gibt es weiterhin eine lückenlose Versorgung, wie sich im Interview von Andrea Schwaderlapp, erste Vorsitzende des Fördervereins „Freundeskreis Krankenhaus Loreto e.V., mit Dr. Wolfram Lucke, Chefarzt der gynäkologischen und geburtshilflichen Abteilung am Hegau-Bodensee-Klinikum Singen, zeigt.

Schwaderlapp:
Herr Dr. Lucke, ab Juli wird die Geburtenabteilung des Stühlinger Krankenhauses, geschlossen. Lassen Sie uns nach vorne schauen. Wie sehen Sie die Zukunft bezüglich der Frauenheilkunde in Stühlingen ?
Dr. Lucke:
Die ambulante Behandlung am Krankenhaus in Stühlingen wird weiterhin in vollem Umfang, bzw. nach der Übernahme eines kassenärztlichen Sitzes sogar gesteigert, gewährleistet sein. Das heißt für die Patientinnen, dass an fünf Tagen in der Woche ein Gynäkologe Sprechstunde am MVZ hat. Da tagsüber auch ein Anästhesist im Haus ist, können auch operative Eingriffe, die ambulant durchgeführt werden können, selbstverständlich weiterhin hier im Hause durchgeführt werden. Hierzu gehört z.B. die sogenannte Schlüsselloch-Chirurgie, Ausschabungen, Bauchspiegelungen usw.

Schwaderlapp: Was ist, wenn mein Frauenarzt einen größeren chirurgischen Eingriff mit Liegezeit geplant hat ? Muss ich dann den Arzt wechseln ?
Dr. Lucke
: Eben nicht. Gerade hier liegt ein großer Vorteil. Ihr Arzt vom MVZ in Stühlingen arbeitet und operiert an den übrigen Tagen in Singen. Das heißt, Sie können sich genau von Ihrem Gynäkologen operieren lassen und der wird ja später auch wieder Ihre Weiterbetreuung übernehmen und weiß genau, wie diese Operation damals verlaufen ist.

Schwaderlapp: Ist es nicht unangenehm, dass jeden Tag ein anderer Arzt Sprechstunde hat ?
Dr. Lucke: Die Wochentage sind festgelegt und bis auf Urlaubs- oder Krankheitszeiten konstant. Das heißt bei der Terminvereinbarung können Sie darauf hinweisen, zu welchem Arzt bzw. zu welcher Ärztin Sie gehen möchten. Da jeder der Fachärzte zusätzliche besondere Qualifikationen besitzt, haben wir dazu den Vorteil, viele verschiedene Spezialisten an einem Ort anbieten zu können. Das heißt, wenn Ihr Frauenarzt es für nötig erachtet, hat er ganz einfach die Möglichkeit, dies mal einem Kollegen zu zeigen, der auf diesem Gebiet besondere Zusatzqualifikationen besitzt. Hierzu gehören die Spezialisierungen für Risikoschwangerschaften, Brust sowie Kinder- und Jugendgynäkologie (Mädchensprechstunde).

Schwaderlapp: Wird man im MVZ in Zukunft als Schwangere noch Kontakt zu einer Hebamme haben können ?
Dr. Lucke: Die noch relativ junge Hebammensprechstunde ist ein ganz bedeutender und sehr wertvoller Bestandteil unseres Schwangerenvorsorgeangebotes, das wir natürlich beibehalten werden. Schwangere, die diese Art der Mitbetreuung durch Hebammen innerhalb der Schwangerenvorsorge bereits nutzen, genießen die Zeit, das Einfühlungsvermögen und das Angebot an naturheilkundlichen Therapien – alles Hilfen, die die Hebammen zusätzlich zur schulmedizinischen Versorgung anbieten.

Schwaderlapp: Das hört sich ja alles sehr gut an. Herzlichen Dank Herr Dr. Lucke für das Gespräch.

(3400 Zeichen inkl. Leerzeichen, Andrea Schwaderlapp/Andrea Jagode)

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