Mehr Sicherheit für Brustkrebspatientinnen

28. Jun 2016

Klinikum Konstanz startet ins neue Mammographiezeitalter dank neuer Geräteausstattung

Das neue Mammographiezeitalter am Klinikum Konstanz begrüßten gemeinsam (v.l.n.r.) Oberärztin Dr. Sanja Trnavac, Landrat Frank Hämmerle, GLKN-Geschäftsführer Rainer Ott, Prof. Markus Juchems und Geschäftsführer Peter Fischer. Bild: aj
Das neue Mammographiezeitalter am Klinikum Konstanz begrüßten gemeinsam (v.l.n.r.) Oberärztin Dr. Sanja Trnavac, Landrat Frank Hämmerle, GLKN-Geschäftsführer Rainer Ott, Prof. Markus Juchems und Geschäftsführer Peter Fischer. Bild: aj
Das neue Mammographiezeitalter am Klinikum Konstanz begrüßten gemeinsam (v.l.n.r.) Oberärztin Dr. Sanja Trnavac, GLKN-Geschäftsführer Rainer Ott, Landrat Frank Hämmerle, Prof. Markus Juchems und Geschäftsführer Peter Fischer. Oberärztin Trnavac erklärt wie bei einer Vakuumstanzbiopsie eine Gewebeprobe entnommen wird. Bild: aj
Das neue Mammographiezeitalter am Klinikum Konstanz begrüßten gemeinsam (v.l.n.r.) Oberärztin Dr. Sanja Trnavac, GLKN-Geschäftsführer Rainer Ott, Landrat Frank Hämmerle, Prof. Markus Juchems und Geschäftsführer Peter Fischer. Oberärztin Trnavac erklärt wie bei einer Vakuumstanzbiopsie eine Gewebeprobe entnommen wird. Bild: aj

(Konstanz). Ein großer Qualitätsgewinn für Patientinnen bedeutet das neue Mammographiesystem, das in der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie am Klinikum Konstanz Einzug gehalten hat. Das neue rund 220 000 Euro schwere Hightech-Gerät eines italienischen Herstellers ist ein Mammographiegerät der neuesten Generation mit zahlreichen Zusatzfunktionen für die Diagnose und Behandlung bei Brustkrebs.

Das besondere an diesem Mammographiegerät: Es kann nicht nur die herkömmlichen und in der Mammographie üblichen zweidimensionalen Aufnahmen der Brust machen, sondern bei begründetem Verdacht auch mittels Tomosynthese 3D Schichtaufnahmen erzeugen - ähnlich einem Computertomographen (CT). Die Tomosynthese erzeugt in Sekundenschnelle Schichtaufnahmen der Brust in verschiedenen Winkeln und liefert damit einen 3D-Datensatz, der eine präzisere Beurteilung des Drüsengewebes möglich macht. Bei Verdacht auf Brustkrebs eine gute Alternative, die die Anzahl der Folge- und Abklärungsuntersuchungen verringern kann. Der Vorteil für die Patientin: schnelle Klarheit, damit mehr Sicherheit, weniger psychische Belastung und die Patientin kommt schneller in Behandlung. Auch Biopsien sind mit dem neuen Gerät möglich, demonstrierte Oberärztin Dr. Sanja Trnavac. Dass alle Interventionen nun auch im Liegen erfolgen können, ist ein weiterer Vorteil, denn die Liegeposition ist für die Patientin angenehmer und wesentlich komfortabler, so Chefarzt Prof. Markus Juchems.

Bislang gibt es deutschlandweit nur drei Geräte dieses Typus, wusste Juchems bei der Vorstellung des Gerätes zu berichten. Das nächste steht in Stuttgart, klärte er Landrat Frank Hämmerle, Aufsichtsratsvorsitzender des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz (GLKN) sowie den beiden GLKN-Geschäftsführern Peter Fischer und Rainer Ott bei der Gerätepräsentation.

Das neue Gerät ersetzt ein altes Gerät, das nach 15 Jahren „out of service“ war. Die Neuanschaffung war also dringend notwendig. Man habe die Möglichkeit genutzt, statt einer reinen Ersatzbeschaffung ein System mit erweiterten Möglichkeiten anzuschaffen, so Fischer. Es wurde in einer Art „Stufenplan“ gekauft, denn als der Zuschlag erteilt wurde, gab es das Wunschgerät noch nicht am Markt. So wurde zunächst für ein Jahr ein Übergangsgerät betrieben, bis das neue, supermoderne System verfügbar war. Das Warten hat sich gelohnt, ist sich Juchems sicher, weil das neue Gerät eben mehr kann als „nur“ mittels Röntgenstrahlen Erkrankungen der Brust zu diagnostizieren. Das neue All-in-one-Gerät hat eine höhere Detektionsrate für Tumore und Mikroverkalkungen, welche einen Hinweis auf Brustkrebs geben können, und dies alles bei geringerer Strahlenbelastung.

Landrat Frank Hämmerle zeigte sich sichtlich beeindruckt von der neuen Spitzentechnik und ihren Möglichkeiten. Das sei gut investiertes Geld. Der Verbund investiere gerne in den Fortschritt zum Wohle der Patienten, auch wenn nicht immer alles gleich möglich sei. Dennoch nehme man den Auftrag sehr ernst und strebe die bestmögliche Versorgung der Bevölkerung an.

Geschäftsführer Peter Fischer wies darauf hin, dass am Klinikum Konstanz kein Mammographie-Screening durchgeführt werden kann. Vielmehr werden in Zusammenarbeit mit dem Brustzentrum Bodensee kurative Mammographien durchgeführt. Wie notwendig dieses Gerät ist, zeigt die Zahl der Untersuchungen: 165 Untersuchungen in 2015, in 2014 waren es noch 148 gewesen. Tendenz steigend. Auch die Anzahl der durchgeführten Biopsien haben dank der neuen Technik zugenommen, also der Gewebeentnahmen bei Tumorverdacht, die durchgeführt werden, um die Brustkrebsdiagnose frühzeitig und genau abzusichern. In 2014 wurden lediglich vier solcher Biopsien durchgeführt, in 2015 waren es bereits 30. In Konstanz werden im Rahmen des gemeinsamen Brustzentrums mit dem Klinikum Friedrichshafen auch Patientinnen von der anderen Seeseite untersucht, da es dort diese Möglichkeit zur Gewebeentnahme nicht gibt.

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