Singener Einsatz in Mali

08. Nov 2010

Ärzte des Hegau-Bodensee-Klinikums Singen operieren ehrenamtlich drei Wochen lang in Afrikas Armenhaus

(Singen). „Ka mali deme“ – dieser knappen Aufforderung ist wieder eine Gruppe medizinisch fachkundiger Menschen aus dem Hegau gefolgt, um vom 5. bis 29. November in einem kleinen Dorf, rund eine Autostunde von der Hauptstadt Malis entfernt, ehrenamtlich auf einer Krankenstation mitzuarbeiten und zu operieren. Der Satz „Ka mali deme“ in Bambara, der meist gesprochenen Sprache Malis, heißt auf Deutsch „Helft Mali“. So heißt auch der Verein, den die ehemalige Krankenschwester des Singener Krankenhauses, Christine Sakowski, 2003 gegründet hatte, geprägt von ihren Erfahrungen, die sie zuvor während ihrer rund zehnjährigen Missionsarbeit in Mali gesammelt hatte. Bei ihrer Abreise aus Mali versprach sie den Menschen vor Ort, auch in Zukunft zu helfen – und sie hielt Wort.

Der Verein leistet Hilfe zur Selbsthilfe und lindert schnell und praktisch Not. Eines der Projekte ist die Krankenstation in Dougourakoro. Dort finden eine medizinische Erstversorgung ebenso statt sowie Nachsorgeuntersuchungen und regelmäßige Ambulanzen durch einheimische Krankenpfleger. Für die Operationseinsätze bekommt der Verein in diesem Jahr wieder Unterstützung vom Fachpersonal des Hegau-Bodensee-Klinikums Singen. Beim dreiwöchigen Einsatz im November sind aus Singen die Oberärzte Dr. Jörg Bernhardt (Urologie) und Dr. Klaus Engels (Anästhesiologie) und Assistenzarzt Jens Tonhauser (Urologie) sowie Manuela Schaffenrath (Arzthelferin, Urologie) dabei, die alle ihren Urlaub oder Freizeitausgleich dafür nutzen, um ehrenamtlich in Mali zu arbeiten und in erster Linie kleinere bis mittlere chirurgische Eingriffe, auf welche die Menschen vor Ort schon lange warten, durchzuführen. Mit dabei ist auch erstmalig die ehemalige langjährige Singener Stadträtin Claudia Weber, die selbst gelernte OP-Schwester ist und den Ärzten bei den Operationen assistieren wird.

Beim letzten Einsatz in Mali in 2008, erinnert sich Oberarzt Dr. Klaus Engels, wurden rund 30 Operationen durchgeführt, das fing bei Leistenbrüchen an und endete sogar bei einer Amputation. „Wir machen, was anfällt“, so Engels, der selber Anästhesist ist, und weiter: „wir lassen uns überraschen. Belohnt wird das Team durch die „ungewöhnliche Dankbarkeit und Freude“ der afrikanischen Bevölkerung. Beim letzten Mal hatte die Dorfbevölkerung zum Abschied und zum Dank ein großes Tanzfest veranstaltet. Mal sehen, mit welchen Erfahrungen und Erlebnissen die Gruppe in diesem Jahr aus Mali zurück kehren wird …

Hinweis: Infos zum Verein gibt es unter www.kamalideme.de

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