HBK Singen: "Geburt.Heilung.Trost" - Kliniktheater begeistert das Publikum

19. Okt 2018

Pralka lässt im Jubiläumsjahr 90 Jahre Singener Krankenhausgeschichte lebendig werden - mittlerweile sind alle Aufführungen ausverkauft

Das Bakterium - keiner mag es, aber es ist immer da... Gespielt von Susanne Breyer, Autorin und Regisseurin des Stücks "Geburt.Heilung.Trost". Bild. aj
Das Bakterium - keiner mag es, aber es ist immer da... Gespielt von Susanne Breyer, Autorin und Regisseurin des Stücks "Geburt.Heilung.Trost". Bild. aj

(Singen). Mit einer ausverkauften Veranstaltung feierte am Freitag, 12. Oktober, das Theaterstück "Geburt.Heilung.Trost" Premiere. Rund 70 Zuschauer wollten dabei sein, als die Theatergruppe Pralka erstmalig 90 Jahre Geschichte des Singener Krankenhauses spielte. Das Stück hatte Susanne Breyer im Auftrag eigens zum Jubiläum geschrieben. Tief war sie in die Geschichte des Hauses eingestiegen - von den Anfängen bis zur Gegenwart spannte sie den Bogen, unterhaltsam und amüsant war das, aber auch nachdenklich, denn auch Krankheit, Leid und Tod wurden nicht ausgespart. Sie wurden durch allegorische Figuren dargestellt, die letztlich mit ihren Pendants -Geburt, Heilung, Trost - im Café Lichtblick tanzend ihre Runden drehten.

Susanne Breyer hat das Stück unterhaltsam und effektvoll inszeniert, sie führte nicht nur Regie, sondern spielt selber als Bakterium mit. Ein witziger Einfall: Als Bakterium -stets bedroht von zunehmenden Hygienemaßnahmen - führte sie durch Raum und Zeit, nimmt die Zuschauer mit von Spielort zu Spielort, von Szene zur Szene von einem Jahrzehnt in das nächste. Das Krankenhaus im ständigen Wandel, heitere Szenen wechseln mit nachdenklichen. Die Schauspieler der Pralka-Gruppe müssen in viele verschiedene Rollen schlüpfen, müssen auch singen können und musizieren. Der ständige Kostümwechsel wird bravourös gemeistert, jede Szene lebt auch von ihrem Umfeld, das geschickt mit eingebaut wird. Steigt der französische Kommandant durchsiebt von Schrotkugeln im Hintern nach dem zweiten Weltkrieg vom Hohentwiel hinab, so kommt er im Theaterstück im Foyer die Treppe hinunter ins Krankenhaus, wo eine böse dreinblickende Schwester ihn schon erwartet.

Apropos Schwester, auch Schwester Bonifazia von Hegne ist im Stück verewigt - den Singenern bestens bekannt, die mit schmunzelndem Gelächter das Erscheinen der resoluten Schwester quittierten. So manche Erinnerung wurde wach gerufen, keine Legenden, alles Geschichten, die sich so zugetragen haben und die ein buntes Bild der fernen und nahen Vergangenheit zeichneten. Zur jüngsten Vergangenheit gehörte auch das Verschwinden des HBH-Verbunds und Entstehen des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz - einfach erklärt durch Kindermund. Kindergartenspiele im Kleinen zeigten wie sich die Geschichte im Großen zugetragen hatte. So einfach kann es sein.

Beim Geburtstagsständchen für die "Singen" stimmte am Schluss im Turmsaal nicht nur Konstanz, Radolfzell, Engen, Stühlingen und Gailingen mit ein, sondern im Kanon auch das ganze Publikum. Herzlichen Glückwunsch Klinikum Singen zu 90 jungen Jahren!

Hinweis:
Die nächsten  Aufführungen finden am 26./27. Oktober um 20.00 Uhr sowie am 28. Oktober um 19.00 Uhr statt. Mittlerweile sind alle Veranstaltungen ausverkauft. Beginn ist am Brunnen vor dem Haupteingang. Sitzplätze gibt es im Café Lichtblick und im Turmsaal, bei den ersten beiden Spielorten gibt es nur Stehplätze. In der Pause wird eine Bewirtung im Turmsaal durch den Krankenhausförderverein angeboten, der auch Veranstalter der Theatervorführungen ist.

Einen gefilmten Beitrag von der Premiereaufführung gibt es von Günter Köhler unter www.seefilm-report.eu

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